Karte des Sinai |
Der Ausflug auf den Mosesberg und in das Katharinenkloster war für
einige von uns ein Muss. Wir benötigten dringend Bewegung und den
berühmten Sonnenaufgang vom Mosesberg wollten wir nicht verpassen.
Wir entschlossen uns also dieser Nachtwanderung beizutreten. Der Spass
kostete sFr 65.- und das einzige was wir zusätzlich mitnehmen mussten
war ein warmer Pullover und ein Lunch, welcher wir an der Reception kurz
vor der Abfahrt gratis erhielten. So weit so gut, doch es sollte anders
kommen ... |
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die Strasse asphaltiert war, war sie äusserst holprig. Eine Folge
des starken Temperaturunterschiedes zwischen Tag und Nacht, welcher die
Strasse an gewissen Stellen aufspringen lässt. Gewisse Strassenabschnitte
wurden so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass an diesen Stellen gleich
der gesamte Asphaltteppich entfernt wurde. Wer schlafen konnte, wurde
spätestens an diesen Stellen unsanft geweckt, da anstelle des Asphalts
nur noch Wüstenboden vorhanden war, welcher im Bus alles kräftig
durchschüttelte. Dennoch versuchte sich jeder auf seine Weise etwas
auszuruhen, um für den Aufstieg gewappnet zu sein. |
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Theke von 'St. Catherines Restaurant' |
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Die 15 minütige Pause gönnten wir uns im 'St. Catherines Restaurant'.
Obwohl wir die ganze Zeit über im Car waren, drang die Kälte
von aussen in den Bus ein, und wir waren froh heissen Tee und etwas Kuchen
serviert zu bekommen. Allerdings dachten wir zuerst, diese Verpflegung
sei im Preis inbegriffen, was leider eine Fehlinterpretation war. Aber
5 Ägyptische Pfund hatte jeder von uns noch übrig und die Tatsache,
dass wir wieder aufgewärmt waren, war uns dieses bisschen Geld wert. |
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Irgendwann einmal sahen
wir ein Licht und Clemi motivierte die anderen, dass wir bald oben seien.
Doch dem war nicht so, er sah "nur" eine kleine Raststätte,
doch von der aus waren es noch 5 Minuten bis zum Gipfel. Unterdessen war
es etwa 4.15 Uhr, da der Sonnenaufgang erst um 5.45 Uhr stattfand, ruhten
wir uns in der Wärme dieses Häuschens etwas aus. Hauptsache es
bot Schutz vor dem Wind, netterweise konnte man auch warme Getränke
und etwas zu Essen kaufen: Ein kleiner Kiosk in luftiger Höhe. Offensichtlich wusste der Kioskherr was seine Gäste nötig hatten, er verkaufte so heissen Tee, dass damit gleich die gesamte Umgebung aufgeheizt werden konnte. Besonders entdeckte Michi die Möglichkeit den Tee als Ohrwärmer zu benutzen, denn diese waren unterdessen bei uns gefühlslos geworden. In der Hütte herrschte eine seltsame Ruhe, alle waren ziemlich erschöpft vom Wetter, das da draussen stattfand. Nur Sommer war innert kürzester Zeit wieder voll motiviert die restlichen Schritte auf den Gipfel anzutreten. Und so kam es, dass wir kurz vor 5.00 Uhr die |
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Hütte verliessen, um nochmals eine Weile sinnlos zu frieren. Um dasGanze etwas abzurunden, wirbelte der Wind noch Sand auf, der sich in den Kleidungsstücken niederliess und der es verunmöglichte die Augen offen zuhalten. Mit der Zeit wurde es uns dann zu bunt, und wir umarmten uns und lehnten uns an eine Mauer an, um der Kälte wenigstens etwas zu trotzen. Aber langsam sahen wir wie der Horizont heller wurde und der Moment des Sonnenaufganges kam näher. Und wir waren uns einig, dass sich die ganz Schlotterei beim Anblick dieser Szenen lohnte. | |||||||||||
Sonnenaufgang Mosesberg 5.45 Uhr |
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Aber auch der schönste Sonnenaufgang geht mal vorbei, und die Realität der Kälte holte uns wieder ein. Also noch schnell ein paar Fotos vom Gipfel aus machen und dann runter vom Berg. | |||||||||||
3/4 der Gipfelstürmer |
Top of Mosesberg |
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Top of Mosesberg |
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Sinaigebirge von Mosesberg aus |
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Wer jetzt aber denkt, dass von nun
alles reibungslos verlief, der irrt wieder. Beim Marsch runter gab es zwei
Probleme. Erstens der steinige Weg (es gab wohl niemand der sich nicht irgendwie
den Fuss vertrampte) und zweitens das Knie von Michi. Besonders die 700
Treppenstufen machten ihm zu schaffen, dazu kam, dass er im Meer mit seinem
kleinen Zeh ungeschickt auf einen Felsen tratt. Bei Tageslicht wurde uns bewusst, wieviele Leute eigentlich auf dem Mosesberg waren, und all diese Menschenmenge musste wieder ins Tal. Um uns diese Schar vom Leibe zu halten, haben wir kurzerhand wieder das Tempo forciert, um möglichst viele zu überholen, was unser aller Knie nicht besonders gut bekam. |
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Es gibt übrigens zwei Wege
zum Mosesberg, der, welcher wir nahmen und einen zweiten, der über
eine Treppe vom Katharinenkloster aus direkt zum Mosesberg führt. Einige
benutzten diesen zweiten Weg für den Abstieg (wir nicht). Was uns beim
Abstieg auffiel, war die Farbe des Sandes. Diese wechselte von rot zu gelblich
und dann zu grau, dementsprechend änderte auch der Farbton unserer
hellen Kleidungsstücke, da der (immer noch kalte) Wind ständig
den Sand aufwirbelte. Wie eben angedeutet blieb was die Temperatur angeht
alles beim Alten, wir behielten daher unsere Pullis an. Nach einem Teil des Abstieges sahen wir den Mosesberg dann in seiner ganzen Gestalt, irgendwo da oben waren wir während des Sonnenaufganges. |
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Nach dem zügigen Abstieg kamen
wir wieder zum Startpunkt zurück, dem Katharinenkloster. Jetzt hiess
es Pause machen und das Lunch Paket aufessen, nur: Der essbare Teil war
alles andere als geniessbar und der Drink schmeckte verdächtig chemisch.
Zum guten Glück konnten wir die arabischen Zeichen auf der PET nicht
entziffern ... Die Reiseleitung sammelte uns nach dem Essen ein, und wir gingen zu einem windgeschützten(!) Platz, wo uns die Geschichte von Moses aus der Sicht der Moslems und Christen erzählt wurde, und was es mit dem Katharinenkloster auf sich hat. Aber wir hatten seit über 24 Stunden nicht mehr geschlafen, und uns begann bei der Story nach kurzer Zeit das Gesicht einzuschlafen. Aber die Besichtigung des Katharinenklosters stand ja auch noch auf dem Plan. Nach der Geschichtsstunde ging es also ins Kloster, denkste! Zuerst wurde uns etwas über den Haupteingang und die Mauern des Klosters erzählt und das genau an den besagten Orten, welche natürlich nur so vom Wind heimgesucht wurden. Und Michis Knie begann wieder zu schmerzen. Irgendwann ging es dann doch noch ins Kloster und auch dort blies der Wind fröhlich weiter. |
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Katharinenkloster |
Wieder einmal 3/4 der Gruppe |
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In einem waren wir uns aber einig, die Besichtigung sollte so kurz wie möglich dauern, was der Reiseleiter glaub intuitiv begriffen hatte. Im Katharinenkloster selbst befindet sich der Mosesbrunnen und der Dornbusch. Im Mosesbrunnen soll Moses der Geschichte nach sein Vieh getränkt haben. Er ist der einzige Brunnen im Sinaigebirge welcher nur 11 Meter tief ist, alle anderen Brunnen sind um die 90 Meter tief. Der Brunnen ist mit Brettern zugenagelt, sodass es den Besuchern nicht möglich ist aus ihm Wasser zu trinken. Um den Dornbusch gibt es eine erstaunliche Geschichte. Dieser Busch lässt sich nirgendwo sonst anpflanzen, alle Versuche in diese Richtung sind bisher gescheitert, ebenfalls musste dieser Busch bis heute nie gewässert werden. Dies stärkt bei vielen den Glauben, dass dies tatsächlich der sagenumwobene Dornbusch ist. | |||||||||||
Innenansicht des Klosters gleich nach Eingang |
Innenansicht des Klosters links vom |
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Innenansicht der Hauptkirche vom |
Glockenturm des Klosters |
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Malerei über dem Eingangsbogen der Hauptkirche |
Innenansicht des Klosters |
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Mosesbrunnen |
Dornbusch |
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Die ganze Besichtigung des Klosters
war wie beabsichtigt eine kurze Angelegenheit. Am Ende besuchten wir noch
das Schädelhaus, gleich neben dem Kloster. Dieses Haus wurde zum Gedenken
der dahingemetzelten Mönche errichtet, als eine Horde Beduinen das
Kloster einmal angriff. Im Gebäude befinden sich aufgeschüttet
fast sämtliche Knochen und Schädel der ermordeten Mönche,
die Überreste der anderen Mönche sind im Friedhof dahinter zu
finden. Aber jetzt war genug mit besichtigen, ab zum Car, wenn er denn da wäre. Es schien, das genau unser Reisebus nicht vorhanden gewesen wäre, und so mussten wir zum Abschluss noch in der windigen Kälte warten, business as usual. Als es dann soweit war, setzten wir uns erschöpft in die Sessel und zogen endlich die Pullis aus. Allerdings ging es immer noch nicht nach Hause. Im Dorf St. Catherines Village wurden wir noch zu einem Frühstück eingeladen, bevor wir dann die Fahrt zurück nach Sharm El-Sheikh antraten. Die Rückfahrt durch die Wüste dauerte etwas schneller, der Fahrer gab ziemlich Gas. Es galt aber das selbe wie bei der Hinfahrt: Schlafen unmöglich, wegen des Strassenzustands, daher noch ein paar Wüstenfotos von der Heimfahrt: |
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So, das war die Story vom Ausflug. Wir kamen etwa um 15.00 Uhr im Hotel an und lagen dannach an den Pool wie die toten Fliegen. Abends gingen wir nach dem Nachtessen um 20.00 Uhr ins Bett und schliefen 14 Stunden lang den Schlaf der Gerechten. Nach 31 Stunden wach sein und dem Erlebten hatten wir uns das warme Bett redlich verdient! | |||||||||||
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